Renaturierung der Bäche im Kanton Solothurn

Schweizweit sind circa 15’000 Kilometer der Flüsse und Bäche begradigt und verbaut, Im Mittelland ist das rund die Hälfte aller Bäche. Diese Gewässer sind strukturarm und es fehlt an den nötigen Lebensräumen für Kleinlebewesen und an Rückzugsorten für Fische. Im WK Dünnern half die RZSO Olten dem Solothurnisch Kantonalen Fischereiverband, einen grossen Streckenabschnitt zu renaturieren.

Die Zivilschützer an der Arbeit

Der Zivilschutz half dieses Jahr das erste Mal dem Solothurnisch Kantonalen Fischereiverbandes (SOKVF),  eine Strecke von circa 200 Meter begradigtem Bach zu renaturieren. Dieser Verband setzt sich unter dem Projektnamen: ‘Fische schaffen Lebensraum’ aktiv dafür ein, dass Fische an Lebensraum gewinnen. 

Das Ziel ist es, strukturarme Gewässer zu renaturieren; man versucht, diese mit einfachen Mitteln aufzuwerten. Damit sollen die Habitate der Fische und Kleinlebewesen verbessert werden. Dafür strukturieren die SOKVF einfache Bäche mit natürlichen Hindernissen wie Baumstämmen, Kiesschüttungen, Störsteinen, Wurzelstöcken etc. So wird das Wasser auf eine natürliche Weise verlangsamt und mehr Lebensraum geschaffen. Der Zivilschutz stellt die Manpower für das Projekt bereit. Während zwei Tagen wurde eine Mulde mit dem Bagger ausgehoben, wobei rund 20 Zivilschützer zum Einsatz gekommen sind. 

Die Zivilschützer gehen mit Freude an das Projekt und leisten einen super Einsatz. Mit grossem Interesse fragten sie mich, inwiefern wir mit diesem Projekt den Lebensraum der Fische verbessern können. Es war eine tolle Truppe, sie haben einen Super Einsatz geleistet! 
Christian Dietiker, Präsident Solothurn Kantonaler Fischerei Verband

Links: Christian Dietiker


Ablauf

Als sich die Zivilschützer am Montag zum Einsatzort begaben, war schon alles vorbereitet. Das Material befand sich lag auf den vorgesehenen Plätzen und der Bagger war auch schon einsatzbereit. Bevor Die AdZS mit der Arbeit beginnen konnten, wurden sie zuerst über das Projekt informiert und instruiert. Am ersten Tag wurden ihre Einsatzbereiche besprochen und es wurde erklärt, was der Sinn des Einsatzes ist. Dann wurden noch am selben Tag über die 200 Meter lange Bachstrecke drei bis vier Bodenproben mithilfe des Baggers entnommen. Das war für den Einsatz relevant, denn dadurch konnte bestimmt werden wie viele Steine sich im Boden finden. Je mehr Steine sich im Boden befinden, desto schwieriger würde es, den Bach zu renaturieren. Bei besagter Stecke befanden sich günstigerweise nur wenige Steine im Boden, was die Arbeit der Zivilschützer um einiges erleichterte. Am nächsten Tag wurde mit der eigentlichen Arbeit begonnen. Schnell stellte man fest, dass es in der gesamten Strecke Beton-Stellriemen hat. Diese wurden ursprünglich in den Boden eingesetzt, um den Bach zu begradigen. Für das Projekt mussten diese wieder aus dem Boden herausgerissen werden.

Dabei war es laut Joel Gretien, einem Gruppenführer der Pioniere, eine grosse Hilfe den Bagger am Einsatzort zu haben. Die Stellriemen wurden anschliessend fachgerecht in einer Mulde entsorgt. Als nächstes gruben die Zivilschützer viele verschiedene Nischen in den Bach, um diesen zu verlangsamen. Man kann sich das ähnlichen wie einen Reissverschluss vorstellen. Als die grobe Arbeit erledigt war, machten sich die Zivilschützer daran, die einzelnen Hindernisse in das Bachbett stabil einzusetzen. Sie schütten einzelne Segmente mit Kies auf, befestigten den Wurzelstock an den Rändern des Baches und setzen Baumstämme in die Mitte des Baches. Nach getaner Arbeit war von der begradigten Strecke kaum mehr etwas zu sehen und der Bach fliesst nun wieder einem natürlich anmutendem Pfad entlang.