Zivilschützer peppen das Naherholungsgebiet in drei Gemeinden auf

Mittwochmorgen, zehn vor acht, vor der Bereitstellungsanlage (BSA) Oberdorf in Hägendorf, 54 Angehörige des Zivilschutzes stehen bereit für ihren Einsatz im Rahmen des WK Wanderwege der regionalen Zivilschutzorganisation (RZSO) Olten. Alle sind pünktlich, das Tenue passt bei jedem, die Stimmung untereinander ist kameradschaftlich und die Motivation scheint greifbar. Was hinter dem äusserst positiven Bild, das diese Mannschaft abgibt, steht, wird im anschliessenden Gespräch mit dem Kursleiter Major Daniel Vögeli, seinem Stellvertreter Oberleutnant Boris Braun und den beiden Einsatzleitern Leutnant Marcel Clopath und Leutnant Michael Thut rasch klar. Ihre Leidenschaft ist spürbar, die Organisation hervorragend und die Führungsstrukturen eindeutig. Unter diesen Bedingungen ist es wenig erstaunlich, welche Leistungen während den fünf Tagen Ende Mai und anfangs Juni im Naherholungsgebiet Wangen, Rickenbach und Hägendorf von der RZSO Olten erbracht werden.

Das anspruchsvollste Einsatzgebiet ist dabei der Arbeitsplatz Eisigeleiter im Fasiswald. Mit Hilfe von fremden Hilfsmitteln wie einem Geländebagger und einem Raupendumper wird unterhalb einer Geröllwand das Bachbett geräumt, die Wand mit Telefonstangen neu befestigt und der Hang gesichert.

Unweit davon, auch im Fasiswald, sind weitere Angehörige des Zivilschutzes mit einer nicht minder heiklen Aufgabe beschäftigt. Es gilt auf dem Wanderweg Richtung Chambersberg zwei Sumpfbereiche durch Drainagen und Aushub zu entwässern, sowie die Bachführung zu erneuern. Dass das Einsatzgebiet dabei nicht nur nass, sondern zudem ziemlich steil ist, macht die Angelegenheit nicht einfacher. Etwas südwestlich davon, noch immer auf Hägendörfer Gemeindegebiet, wird das Dreierswegli gesichert. Lange Eisenstangen werden eingebaut und der bestehende Weg verbreitert. Der Blick in die Tiefe auf der steil abfallenden Hangseite erklärt die Seilsicherung der Zivilschützer sofort. Beim nahe gelegenen Restaurant Allerheiligenberg wird währenddessen eine Treppe rückgebaut und ein neuer Pfad gestaltet.

Ähnliches leisten die Zivilschützer auch am Arbeitsplatz Huppersgrube in Rickenbach, wo 300 Meter Weg mit nicht weniger als 20 Kubikmeter Mergel saniert werden. Im ersten Moment erscheint da die Räumung der Sanitätshilfsstelle Hinterbühl in Wangen als leichte Arbeit. Doch weit gefehlt. In kräftezehrender Arbeit schleppen die Männer hier vom Feldbett bis hin zum Schrank alles aus der Anlage, die vor kurzem vom Bund aufgehoben worden ist. Dafür, dass der Mannschaft die Energie nicht vor dem Feierabend ausgeht, sorgen zwei Küchenchefs und ihr Gehilfe in der BSA Oberdorf. Vom Znüni über das Mittagessen bis hin zum Zvieri wird die Selbstverpflegung während der gesamten Woche vor Ort zubereitet.

Dass der stellvertretende Kursleiter Oberleutnant Boris Braun nur lobende Worte für sein gesamtes Team findet und „den unermüdlichen Einsatz“ sowie „die vorbildliche kollegiale Zusammenarbeit“ herausstreicht, überrascht schlussendlich niemanden. Kursleiter Major Daniel Vögelis Worte: „Die Zivilschutzdienstleistenden lernen während ihrem Einsatz auch den professionellen Umgang mit anspruchsvollen Werkzeugen aller Art.“, unterschätzen fast ein wenig die schiere Manneskraft, die hinter dem unglaublichen Resultat dieser Einsatzwoche steckt. (mgt)

Zivilschützer räumen einen Bach von Gehölz frei