Public Viewing der EURO Olten – Der Zivilschutz im Dauereinsatz, Juni 2008

Bringen wir das Fussballfest nach Olten! Wenn wir schon keine UBS-Arena erhalten, dann stellen wir selber was auf die Beine. Das hat der Oltner Stadtrat gesagt und auf eigene Ressourcen zurückgegriffen. Für die Organisation und Durchführung des Events wurde der Verein SPORTEVENTS REGION OLTEN beauftragt.

Wenige Tage vor dem Anpfiff der Fussball-EM ist der Platz bei der ehemaligen Reithalle noch leer. Erst am Morgen des 4. Juni, drei Tage vor dem Anpfiff, fahren die ersten Sattelschlepper und Lastwagen auf. Zur gleichen Zeit findet in der Rötzmatt das Briefing der Angehörigen des Zivilschutzes (AdZS) statt. Dann kommt Bewegung in die Sache. Unter Anleitung von Experten werden 12 Party-Zelte aufgebaut, in denen während dem Festbetrieb allerlei Köstlichkeiten von Getränken über Grilladen bis zu Kebab oder mexikanischen Spezialitäten angeboten werden. Unter Mithilfe eines Krans wird das grosse VIP-Zelt mit einer Grundfläche von 22 x 11 m aufgerichtet. Das grosse Stadt-Zelt findet als “Besucher-Schleuse” beim Ein- und Ausgang des Areals Verwendung. Für die Umzäunung des Geländes werden rund 300 Meter Sicherungsgitter verbaut. Dann geht es ans Einrichten. Innerhalb von drei Tagen ist die Infrastruktur betriebsbereit. Jetzt beginnt der Rund-um-die-Uhr-Betrieb für die Zivilschützer. Zu den Hauptaufgaben gehören die Geländereinigung und die Sicherung der Infrastruktur. Während eines heftigen Gewitters muss die Infrastruktur zusätzlich gesichert und teilweise wieder hergestellt werden. Dazu kommt die gesamte Einrichtung und Signalisation für das Public Viewing. Damit die Sicherheit der Anlage gewährleistet werden kann, muss sie rund um die Uhr bewacht und unterhalten werden. Es ist für die Regionale Zivilschutzorganisation Olten der grösste Dauereinsatz, der je durchgeführt wurde. Vom 7. – 29. Juni, also während der Fussball-EM läuft der Nonstop-Schichtbetrieb. Tagsüber sind 4 Angehörige des Zivilschutzes im Einsatz, die zum Rechten sehen und beispielsweise den Zulieferern die Tore öffnen. Während der Spiele sind 12 Personen mit verschiedenen Aufgaben betraut: Die einen markieren die über 16jährigen Besucher mit einem Kontrollarmband, damit sie auf dem Gelände alkoholische Getränke kaufen dürfen. Und dann sind bei jedem Notausgang drei Leute postiert, die im Notfall die schnelle Evakuierung der Besucher sicherstellen. Schichtwechsel ist um Mitternacht. Zwei Angehörige des Zivilschutzes bringen über Nacht die Zelte wieder in Ordnung, räumen das Public Viewing Areal auf oder patrouillieren mit dem Securitas-Dienst (in Begleitung eines Schutzhundes) auf dem Gelände bis 8.00 Uhr morgens. Nach 5-8 Einsatztagen werden die Zivilschutzgruppen ausgewechselt.
Das Fazit des Projektleiters der Sport Events Region Olten, Thomas Heimann ist durchwegs positiv: “Die vielen Schicht- und Gruppenwechsel erforderten eine gute Koordination und Instruktion von allen Seiten. Die Zusammenarbeit mit dem Zivilschutz hat sich bewährt und hat reibungslos funktioniert. Dem Zivilschutz gebührt unser grosser Dank für das grosse Engagement auf dem Public Viewing EURO OLTEN.”
Die Spieltage konnten im Public Viewing ausnahmslos sicher und ohne grössere Zwischenfälle durchgeführt werden. Etwa 20’000 Zuschauerinnen und Zuschauer haben die Spiele auf der Grossleinwand verfolgt. Spitzentage waren das Spiel Schweiz-Türkei mit rund 2’500 und das Finale mit 2’300 Personen auf dem Festgelände.
Für viele Angehörige des Zivilschutzes bedeutete dieser Einsatz hohe Präsenzzeiten und oft auch lange Wartezeiten. Um einen derartigen Event durchführen zu können, gehört das auch dazu. Wir sind bereit für den nächsten Grossanlass!

Infogruppe RZSO Olten

Text & Fotos: Ingmar Nowak & Patrick Grolimund