Vollumfängliche Materialschulung im WK Unterstützung

Vom 22. bis am 26. August 2022 versammelten sich rund 70 Pioniere um 8 Uhr morgens auf dem Ero-Parkplatz an der Stationsstrasse in Olten. Der Appell stellt den Startpunkt für eine der größten Wiederholungskurse des RZSO dar; den Wiederholungskurs zur Schadensbewältigung und Unterstützung.

Oberleutnant Michael Thut und sein Stellvertreter, Oberleutnant Reynold Geiser, leiten und organisieren die mehrtägige Übung. Neben der Mannschaft sind zusätzlich mehrere Kadermitglieder, Materialwarte und Logistiker im Einsatz. Verpflegt werden die Zivilschützer von Küchenchef Fabian Dolder und seinem Team. Insgesamt sind somit über 90 Zivilschützer in diesem Großeinsatz involviert.

Das Ziel des Wiederholungskurses ist simpel, aber wichtig: Die Zivilschützer erhalten eine vollumfängliche Materialschulung, damit sämtliche Aufgaben des Leistungskatalogs zur Schadensbewältigung vom Kanton Solothurn in einem Ernstfall abgedeckt werden können. Die eingesetzten Pioniere haben ein breites Spektrum an Arbeitshintergründen, weshalb auch beim Fachwissen im Umgang der benötigten Maschinen und Werkzeuge Unterschiede bestehen. Ziel ist es also, diese Unterschiede durch die Übungen im Kurs auszugleichen und alle auf den gleichen Stand zu bringen.

Nach dem Morgenappell werden die Pioniere mittels mehrerer Fahrzeuge auf das Übungsgelände im Gheid gebracht, welches nicht unweit des Flugfeldes Olten gelegen ist. Die Zivilschützer absolvieren hier in kleinen Gruppen verschiedene Übungen, gegliedert nach vier Schwerpunktmodulen. Eine Ausnahme bildet dabei die Tiefenrettung, welche aufgrund der vorausgesetzten Topographischen Bedingungen im Sälischlössli durchgeführt wird. 

Die Module decken vielseitige Aufgaben ab, wie etwa Hilfsbauten-Erstellung, Lastenanhebung, Materialabbau, Wassertransport und Tiefenrettung. Neben den physischen Aufgaben stehen aber auch theoretische Themenblöcke wie Funkschulung, Schadensplatzbeleuchtung, Knotenkunde und Verkehrsschulung auf dem Programm der Zivilschützer.

Entsprechend der unterschiedlichen Schwerpunkte wird auch eine Vielzahl an Gerätschaften und Übungsmaterial benötigt. Um beispielsweise den Umgang mit dem Abbauhammer und der Betonkettensäge zu praktizieren, organisierte Oberleutnant Michael Thut in Zusammenarbeit mit externen Partnern drei 2,5 Tonnen schwere Betonelemente. Ein weiteres Beispiel für das spezielle Material sind zwei Mulden, die einmalig mit Wasser gefüllt werden und mit deren Hilfe der Wassertransport geübt werden kann. Durch die Wiederverwendung des Wassers kann so der Umgang mit den Geräten zum Abpumpen geübt werden, ohne den Grundwasserspiegel zu belasten.

Ein Punkt mit oberster Priorität für den Leiter des Kurses stellt die Unfallverhütung dar. “Es werden grobe Maschinen eingesetzt und auch trotz der kleinen Gruppen besteht die Gefahr einer Verletzung”, so Oberleutnant Michael Thut. Um dieser Verletzungsgefahr vorzubeugen, wurden alle Offiziere und Gruppenleiter instruiert, besonders auf die korrekte Handhabung der Maschinen und der Sicherheitsausrüstung zu achten.

Nach dem Abschluss des Wiederholungskurses sind die Pioniere mit allem Material wieder vertraut. In einem Ernstfall ist somit sichergestellt, dass die Unterstützungsmannschaft für die unterschiedlichen Situationen vorbereitet ist und das benötigte Fachwissen für die korrekte Anwendung des Materials mitbringt.