Der Zivilschutz im Einsatz für die Gesundheit

Ab Anfang Februar standen die regionalen Zivilschutzorganisationen Olten und Niederamt gemeinsam für ein halbes Jahr im Einsatz, um das zweite kantonale Impfzentrum im Kanton Solothurn in der Stadthalle Olten aufzubauen und im Anschluss auch zu betreiben.

Während am 3. Februar das Kader im Kadervorkurs stand, begann der Aufbau am 4.Februar und konnte bereits tags darauf fertiggestellt werden. Das war nicht zuletzt der hervorragenden Vorbereitung von Oberstleutnant Franco Giori, seinem Stellvertreter Major Thomas Lüthi sowie dem Einsatzwillen der Angehörigen des Zivilschutzes zu verdanken. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Zivilschutzorganisationen Region Olten und Region Niederamt funktionierte einwandfrei. Einsatzleiter Leutnant Tobias von Wartburg zeigte sich überzeugt, dass eine Menge der bereits im Jahre 2018 durchgeführten Übung für die Inbetriebnahme eines regionalen Impfzentrums profitiert werden konnte; auch wenn damals Gegebenheiten wie die Maskenpflicht oder der Mindestabstand noch nicht vorherzusehen waren. Die Instruktion der Angehörigen des Zivilschutzes für die Informatik respektive für den Betrieb der Bundessoftware erfolgte durch einen Instruktor des Kantons und fand noch in der Woche des Aufbaus statt, sodass alles für die erste Impfung am 8. Februar 2021 vorbereitet war. Das Durchlaufkonzept für die Bevölkerung wurde wohl durchdacht. Die Räumlichkeiten wurden in mehrere Zonen unterteilt, durch welche die Besuchenden des Impfzentrums etappenweise gelenkt werden. Noch bevor die Registration und Legitimation geprüft wird, findet eine Einlasskontrolle statt. Bei dieser wird die Temperatur gemessen und geprüft, ob die Person impfberechtigt ist. Nach der initialen Kontrolle werden die Personalien erfasst und die Daten mit dem Kanton abgeglichen, bevor die Impfberechtigten in den bestuhlten Wartebereich geführt werden. Sobald ein Ärzte-Triagezelt frei wird, finden dort die medizinischen Vorabklärungen statt. Wenn es dabei keine hinderlichen Befunde gibt, wird in der nächsten Zone die Impfung durch medizinisches Pflegepersonal durchgeführt. In der letzten Zone sollen sich die frisch Geimpften mindestens 15 Minuten ausruhen, damit etwaige Unverträglichkeiten noch vor Ort erkannt würden. Hierfür stehen Stühle und Liegen für den Ernstfall bereit. Beim Verlassen des Ruhebereichs erhalten die Geimpften auf dem Weg zum Ausgang ihren schriftlichen Impfnachweis ausgehändigt. Das schlauchförmige Durchlaufkonzept bietet den Vorteil, dass der Ablauf von der Bevölkerung einfach verstanden werden kann, während die Durchmischung von Personen auf ein Minimum reduziert wird. Alle Bereiche mit erhöhter Dichte haben ausgewiesene Plätze mit eingehaltenem Mindestabstand. Zwischen den Betreibern an den einzelnen Stationen des Impfzentrums und der Bevölkerung sind Plexiglas-Schutzfenster angebracht – kurzum: sämtliche Aspekte des Schutzkonzeptes sind gut durchdacht und eingehalten. Ergibt sich im laufenden Betrieb eine mögliche Verbesserung, wird diese rasch umgesetzt. So wurde eine zusätzliche Bestuhlung zwischen den Zelten der ärztlichen Vorabklärung und den Impfzelten bereitgestellt, als dort ein möglicher Flaschenhals erkannt wurde. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung fallen durchwegs positiv aus. Sie loben insbesondere die Rolle des Zivilschutzes und den Zusammenhalt in der Krisenzeit. Das Impfzentrum Olten könnte bis zu 900 Impfungen am Tag verabreichen, in den ersten Tagen lag die Quote jedoch aufgrund von Impfstoffknappheit bei knapp 200 Impfungen pro Tag. Die Angehörigen des Zivilschutzes leisten jeweils 2 Wochen Einsatz, wovon der letzte Tag der Übergabe an die Ablösung gewidmet ist. So kann sichergestellt werden, dass nebst den Aufgaben auch die Erfahrungswerte in den nächsten Turnus einfliessen. Derzeit sind insgesamt 11 Einsätze á 2 Wochen geplant, welche von Angehörigen der regionalen Zivilschutzorganisationen Olten und Niederamt bis Mitte Jahr geleistet werden. Damit leistet der Zivilschutz einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit der Bevölkerung und unterstützt das kantonale Gesundheitswesen und im Kampf zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Ende Juli wurde das Impfzentrum geschlossen. Insgesamt 628 Zivilschützer leisteten 7184 Diensttage. Die RZSO Olten davon 398 Zivilschützer mit 628 Diensttagen. Dabei wurden 72645 Impfdosen verimpft.