Eine neue Kommandostruktur für die Regionale Zivilschutzorganisation Olten

Nun sprechen alle dieselbe Sprache”

Die Regionale Zivilschutzorganisation Olten operiert seit Anfang Jahr unter einer neuen Kommandostruktur. Bataillonskommandant Franco Giori zeigt sich mit der Einführung zufrieden.

Zivilschutzangehörige, die in der Vergangenheit umgezogen sind und dadurch in eine andere Regionale Zivilschutzorganisation gewechselt haben, kennen das Problem: Die Strukturen der Organisationen waren teilweise so verschieden, dass es schwierig war, in die neue Organisation integriert zu werden und sich auf Anhieb zurechtzufinden. Mit der gesamtschweizerischen Einführung der Kommandostruktur in allen Zivilschutzorganisationen gehört diese Problematik seit 1. Januar 2020 der Vergangenheit an.

Eine Kommandostruktur bildet die Organisationsstruktur einer Einheit wie der Regionalen Zivilschutzorganisation Olten ab. Die Kommandostruktur gilt zugleich als Kommandoordnung und dient als hierarchisches Organigramm der gesamten Organisation, in welcher jeder Angehörige der Zivilschutzorganisation zugeordnet und abgebildet ist. Die Kommandoordnung regelt die Unterstellungen sowie die Formationen und ist somit Voraussetzung für eine erfolgreiche Führung. Wer einen Verband oder eine Organisation führt, ist der Vorgesetzte (Kommandant) aller Angehörigen dieser Einheit, einschliesslich der nur vorübergehend Unterstellten.

Die RZSO Olten hatte bisher eine vom Kommandanten selbst gebildete Kommandostruktur, ähnlich der heutigen Bataillonsstruktur. Alle Angehörigen der RZSO Olten mussten schliesslich auch vor dem Jahreswechsel wissen, wo sie eingeordnet sind, wem sie unterstellt sind und wie die Verantwortlichkeiten geregelt sind. Der grösste Unterschied: Während zuvor jede Zivilschutzorganisation ihre Struktur im Grossen und Ganzen frei definieren konnte, gibt es neu eine Vereinheitlichung.

Die Kantone wurden mit der Umsetzung beauftragt und hatten diesbezüglich einen gewissen Spielraum. Franco Giori, Kommandant der Regionalen Zivilschutzorganisation Olten, war massgeblich an der Implementierung der neuen Kommandostruktur im Kanton Solothurn beteiligt und konnte dadurch die Bedürfnisse der RZSO bei den Verantwortlichen des Kantons einbringen. Giori ist mit der Umsetzung im Kanton zufrieden: «Die Struktur der RZSO Olten war bereits seit mehreren Jahrzehnten sehr ähnlich zur heutigen Kommandostruktur, weshalb wir nur wenige Anpassungen vornehmen mussten.»

Während in einigen Regionalen Zivilschutzorganisationen viel geändert hat, konnten in der RZSO Olten laut Giori «rund 85 Prozent der bestehenden Organisationsstruktur übernommen werden». Die Änderungen betreffen insbesondere das Verschieben bestimmter Funktionen in andere Bereiche und damit verbunden Anpassungen der Zuständigkeitsbereiche gewisser Dienstchefs. Gleichzeitig wurden auch neue Positionen und Funktionen geschaffen. Nachdem die Einführung der neuen Kommandostruktur per 1. Januar 2020 reibungslos vonstatten ging, besteht die Hauptaufgabe nun also darin, diese Positionen sowie einzelne Funktionen anzupassen und neu zu besetzen.

Mit den neuen, auf bundes- und kantonaler Ebene eingeführten Kommandostrukturen wurde gleichzeitig die Software vereinheitlicht, in welcher die Organisationen digital abgebildet werden. Neu arbeiten alle Zivilschutzorganisationen mit Pisa-ZS, dem Personalinformationssystem des Zivilschutzes. Ein grosser Vorteil sieht Giori nebst der Vereinheitlichung innerhalb des Zivilschutzes in der Stärkung der Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen und der Armee – diese kennen die Kommandostruktur und Hierarchien bereits und so «sprechen nun alle dieselbe Sprache».