Zivilschützer empfangen Figuranten für SBB-Übung

Der neu erstellte Eppenbergtunnel ist diesen Dezember beim Fahrplanwechsel in Betrieb genommen worden. Mit der Übung Bellawerde testeten die SBB den Ernstfall. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Zivilschutzorganisation Olten.

58 Zivilschützer sind dem Aufgebot der Regionalen Zivilschutzorganisation Olten gefolgt und für den zweitägigen Dienstanlass WK Betreuung vom 23. bis 24. September 2020 eingerückt. Im Zentrum stand einen reibungslosen Ablauf der Rettungsübung Bellawerde im Eppenbergtunnel.

Mit dem Fahrplanwechsel vom 12. Dezember 2020 haben die SBB den Eppenbergtunnel in Betrieb genommen. Mit dem Ausbau von bisher zwei auf vier Spuren und der Inbetriebnahme des Tunnels wird die Bahnverbindung Olten-Aarau mit 550 Zügen täglich, eine der am stärksten befahrene Strecke der Schweiz, entlastet.

Bevor die SBB die Strecke in Betrieb nahmen, testete sie den Ablauf des Einsatzplans im Ernstfall mit einer praxisnahen Rettungsübung. Insgesamt 13 Organisationen wurden beübt: Kantonspolizei Solothurn und Aargau, Transportpolizei der SBB, Rettungsdienst Solothurnischer Spitäler, Kantonsärztlicher Dienst AG, Feuerwehr Olten, Schönenwerd und Aarau, Betriebswehr SBB, Gebäudeversicherung Aargau, Care-Dienst Solothurn und SBB sowie die Regionale Zivilschutzorganisation Olten (RZSO).

Mit der Rettungsübung konnte aufgezeigt werden, dass der Tunnel sicher ist und die Einsatzkräfte bereit sind, ein Grossereignis auf dem Schienennetz zu meistern. Zu diesem Zweck wurden durch die SBB 360 freiwillige Figuranten rekrutiert. Während die SBB zusammen mit den Blaulichtorganisationen die Einsatz- und Evakuationsprozesse im Ereignisfall vor Ort überprüfte, leistete der Zivilschutz in der Stadthalle Olten wichtige Unterstützungsaufgaben an der Front und im Hintergrund.

Die Zivilschützer haben bereits am Tag vor der Rettungsübung einzelne Parkplätze für die Einsatzkräfte und den Bustransfer gesperrt. In der Stadthalle bereiteten sie alles für die Informationsveranstaltung und die Mittagsverpflegung vor. Dazu haben sie Tische und Stühle sowie Verpflegungsstationen für die Figuranten aufgestellt. Wegen der Coronapandemie mussten Sperrbereiche für einzelne Gruppen erstellt und beschriftet werden, damit es unter den Figuranten keine Gruppendurchmischung gab. Der Fahrdienst organisierte entsprechendes Material.

Frühmorgens vor der grossen Rettungsübung richteten die Zivilschützer das Check-in ein und stellten Desinfektionsstationen auf. Der Empfang und die Platzzuweisung der Figuranten erfolgte ruhig und koordiniert. Die Einsatzkräfte und Übungsteilnehmenden wurden von den Zivilschützern mit Kaffee, Gipfeli und Mineralwasser versorgt. Zu diesem Zeitpunkt liefen die Vorbereitungen in der Küche auf Hochtouren. 6 Zivilschutzköche bereiteten die Mittagsverpflegung für die Figuranten, Einsatzkräfte und Einsatzleitung vor. Auf dem Menüplan stand Kartoffelsalat mit Bratwurst oder Halloumi vom Grill.

Um 09.10 Uhr instruierte die SBB das aktive Publikum. Anschliessend wurden die Figuranten mit dem Zug ab Bahnhof Olten Hammer zum Übungsort in der Mitte des Tunnels befördert. Zwischenzeitlich bereiteten sich der Zivilschutz für den Empfang und die Registration der Personen vor, die von den Einsatzkräften gerettet und mit einem Bahnersatzbus von der Sammelstelle in die Stadthalle zurückgeführt wurden. Mit der Registration der Personalien und der Verletzungsart konnte erstmals die neue Registrationssoftware “YES” getestet werden. Diese bietet Zugang via Webbrowser oder Mobileapplikation.

Die Einsatzkräfte der Zivilschutz Betreuung sind ein gut eingespieltes Team. Sie konnten sich dem vorgegebenen Terminplan, der sich laufend etwas vorverschoben hatte, gut anpassen. Die Zivilschützer pflegen untereinander einen guten kollegialen Umgang. Dies wirkte sich auch positiv auf die Begegnungen mit den Figuranten und Einsatzkräften aus. Die SBB schätzte die reibungslose Zusammenarbeit mit der RZSO. Ein grosses Lob geht an das Küchenteam, welches flexibel auf die zeitliche Programmanpassung reagieren und die Verpflegung sicherstellen konnte.

Unter der Einsatzleitung von Oberleutnant Raffael Keller, Chef Betreuung, sowie seinem Kaderteam bewies der Zivilschutz, dass er vielseitig einsetzbar und absolut zuverlässig ist. Die Einsatzleitung zeigte sich zufrieden und zog eine positive Bilanz. Besonders hervorzuheben sind die gute Kommunikation und das Engagement der Zivilschützer. Sie haben sich untereinander gut abgesprochen, mitgedacht und sich bis zum Rückbau der Übung engagiert und konzentriert gezeigt. Auch die Maskenpflicht während der ganzen Übung wurde mit Verständnis konsequent umgesetzt.

Franco Giori, Kommandant RZSO, blickt auf einen erfolgreichen WK zurück. Der Zivilschutz konnte im Rahmen des WK eine neue Aufgabe kombiniert mit den Interessen der SBB erfüllen und gleichzeitig die neue Registrationssoftware “YES” testen. Es zeigten sich erste Verbesserungsmöglichkeiten, für die in den nächsten Tagen Lösungen erarbeitet werden. Das Zivilschutzpersonal konnte gut eingesetzt werden und es zeigte sich einmal mehr, dass auch grössere Einsätze mit Unterstützung der RZSO bewältigt werden können.