Zivilschutz betreut Pandemie-Impfzentrum und impft 100 Freiwillige

Die Regionale Zivilschutzorganisation Olten (RZSO) übte zusammen mit dem Kantonsarzt und medizinischem Fachpersonal den Betrieb eines regionalen Pandemie-Impfzentrums.

Am nationalen Grippeimpftag hat die Regionale Zivilschutzorganisation Olten (RZSO) einen Betriebstest für eine mögliche Notfallsituation durchgeführt. Im Rahmen eines WK Betreuung wurde die Stadthalle Olten innert zwei Tagen zum Pandemie-Impfzentrum umgebaut.

Die RZSO hat vor einem Jahr vom Kantons Solothurn einen Leistungsauftrag erhalten die Infrastruktur für den Betrieb einer Impfstation bereitzustellen und zu betreiben. In einer Notlage (z.B. bei einer drohenden Vogelgrippe) muss vom Zivilschutz innerhalb von 14 Tagen ein Pandemie-Impfzentrum aufgebaut werden, damit während 10 Tagen 500 Personen pro Tag geimpft werden können.

Die Zivilschutzeinheit Betreuung entwickelte in Zusammenarbeit mit dem Kanton und dem Kantonsarzt einen Konzeptentwurf mit dem Ziel, das Konzept am nationalen Grippeimpftag Anfang November in der Praxis zu testen. Dabei soll die Grippeimpfung der praktische Teil darstellen, die Übungsanlage hingegen ist für einen Pandemie-Fall vorgesehen. Die Erkenntnisse sollen in die Finalisierung des Konzepts einfliessen.

Ein Rundgang durch das Pandemie-Impfzentrums – der Eingang der Stadthalle Olten wurde mit “Pandemie-Impfzentrum” beschriftet – war kein Grund zur Sorge, der Zivilschutz hat alles unter Kontrolle. Auf dem Parkplatz der Stadthalle Olten weisen drei Betreuer mit Leuchtweste die eintreffenden Personen in die freien Parkfelder. Drei weitere Betreuer nehmen die angemeldeten Gruppen in Empfang, bieten die Garderobe an, händigen Informationsmaterial aus und beantworten Fragen zum Ablauf. Auch ein barrierefreier Zugang für Menschen mit Beeinträchtigungen wurde eingerichtet. Der Rundgang ist grosszügig eingerichtet und erstreckt sich über das ganze Hallenfeld.

Zu Beginn treffen die Personen auf die Administration bei der die Personalien von zwei Betreuern aufgenommen werden. Selbstverständlich gewährleistet der Zivilschutz und natürlich auch der Kantonsarzt mit einer unterzeichneten Datenschutzerklärung absolute Schweigepflicht. Erfüllt die Person die vorgegebenen Kriterien gemäss Influenza-Pandemieplan des Bundesamtes für Gesundheit, so wird die administrative Erfassung fortgesetzt. Die Betreuer erstellen auf dem Zivilschutz-Laptop einen Fragebogen mit Angabe der persönlichen Daten. Mit diesem Formular werden die Personen zu einer Wartezone geführt, bei der die gesundheitlichen Fragen in Ruhe ausgefüllt werden können. Die Wartezone ist mit Mineralwasser, Schreib- und Lesematerial ausgestattet. Von dieser Wartezone aus werden die zu impfenden Personen einzeln von einem Betreuer zum Triagezelt begleitet.

Christian Lanz, ehemaliger Kantonsarzt beurteilt und entscheidet, ob die Person geimpft werden kann oder nicht. Ist eine Impfung möglich, so wird die Person wieder durch einen Betreuer vom Zivilschutz zum Impfzelt geführt, in dem sie durch medizinisches Fachpersonal geimpft wird. Alle persönlichen und vertraulichen Daten gelangen zum Kantonsarzt. Nach der Impfung empfängt ein medizinischer Fachmann aus dem Zivilschutz die Personen. Je nach Wohlbefinden besteht die Möglichkeit, in einem abgeschirmten Zelt von der eingerichteten Sitz- oder Liegemöglichkeiten mit oder ohne Aufsicht etwas auszuruhen. Für den Notfall steht eine Transportliege bereit. Fühlt sich die Person wohlauf, gelangt sie zum Verabschiedungsposten, bei dem vom Zivilschutz regionale Früchte und eine Pflästerlibox als Präsent angeboten werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit sich an der vom Zivilschutz betriebenen Bar ein Kaffee oder Mineral zu gönnen. Zwei erfahrende Führungskräfte beobachten die ganze Übung und notieren sich ihre Erkenntnisse.

Diese aussergewöhnliche Übung mit Zivilschutzeinsatz hat auch bei den Medien grosses Interesse geweckt. Dazu wurde am Vormittag des Grippeimpftages eine Medienkonferenz durchgeführt. Das Komitee bestehend aus Franco Giori, Kommandant RZSO, Tobias von Waldkirch, Einsatzleiter und Chef Betreuung RZSO, Kantonsarzt Lukas Fenner, Diego Ochsner, Chef Amt für Militär und Bevölkerungsschutz. Peter Huber, Leiter Zivilschutz begrüsste die Medienschaffenden aus der Region und informierte sie über die Aufgaben und Verantwortlichkeiten.

Die Vorbereitungsarbeiten durch das gut eingespielte Betreuer-Team zeigten bereits am Übungstag, dass die RZSO fähig ist, innert zwei Tagen statt wie vorgegeben innert 14 Tagen ein Pandemie-Impfzentrum hochzufahren. Rund 100 Freiwillige wurden gegen die Grippe geimpft. Das Konzept kann je nach Auslastung der Stadthalle jederzeit in eine beliebige freie Räumlichkeit dupliziert werden.